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Geschwister – Eine Beziehung fürs Leben

Wir Eltern können also eine ganze Menge beeinflussen, wenn es um die Geschwisterbeziehung unserer Kinder geht, aber nicht alles ...

„Geschwister sind ein Stückchen Kindheit, das man für immer behalten darf.“ Diese Aussage macht deutlich, wie wichtig es ist, in diese Beziehung zu investieren und sie zu stärken. Die folgenden fünf Punkte können das Verhältnis der Geschwister beeinflussen.

 

Eltern und Familiensituation

Wir Eltern sollten jedes Kind als Individuum sehen und Vertrauen in seine Entwicklung haben. In welche Familie und zu welchem Zeitpunkt ein Kind hineingeboren wird, spielt ebenso eine Rolle. Sind die Eltern getrennt? Herrscht ein liebevolles Miteinander? Gibt es finanzielle Probleme? Erhalten die Eltern genügend Unterstützung oder sind sie auf sich alleine gestellt? Ist es das Erstgeborene oder warten schon weitere Geschwister ungeduldig auf das neue Familienmitglied? In welchem Altersabstand kam das Geschwisterkind und ist es gleichgeschlechtlich oder nicht?

 

Die einzelnen Entwicklungsphasen

Die frühe Kindheit (bis etwa zum 7. Lebensjahr) stellt das wichtigste Trainingsfeld für soziale Beziehungen dar. Nun werden die Grundlagen gelegt. Ausreichend Körperkontakt, Alleinzeit mit Mama/Papa, als eigenständige Person gesehen bzw. gehört zu werden und Eltern, die präsent sind – all das bildet eine solide Basis. Eltern unterstützen, wenn sie die Gefühle der Kinder in Worte fassen, Empathie vorleben und soziale Regeln einhalten. Ebenso wichtig ist es, nicht ständig alles zu bewerten, zu kommentieren oder immer einzugreifen. Befindet sich das Erstgeborene gerade mitten in einer Entwicklungsphase, sollten Eltern darauf besonders achten. Steckt das kleine Geschwisterkind in seiner Autonomiephase, dann darf das komplikationslose ältere Kind aber nicht vergessen werden.

 

Geschwister & Rollenverteilung

Unbewusst verleihen wir unseren Kindern Namen wie „Mein Großer“, „Mein Engelchen“ oder „Mein kleiner Professor“. Auch wenn es nicht unsere Absicht ist, stecken wir unsere Kinder damit in Schubladen, aus denen sie von alleine nicht wieder herauskommen. Sie gehen davon aus, dass alles was wir sagen, der Wahrheit entspricht. So erschaffen sie sich im Laufe der Zeit ein Bild von sich selbst, das nicht immer realistisch ist. Ist die Rolle des „Teufelchens“ zum Beispiel schon besetzt, so muss sich das Geschwisterkind eine andere suchen. Vergleiche unter Geschwistern, die auch eine Art Rollenverteilung darstellen, sollten tunlichst vermieden werden. Oftmals schüren sie Neid, Missgunst, Groll oder sogar Hass – denn wenn wir vergleichen, ist immer ein Kind der/die Bessere.

 

Selbstfindung

Hilf deinem Kind, sein Selbstbild zu entwickeln: Wer bin ich und vor allem wie? Welche Rolle nehme ich im Leben ein? Wie will ich sein? Unterstütze deine Kinder und sei dabei, wenn Streit ausbricht. Ersticke diesen nicht im Keim, sondern begleite deine Kinder auf dem Weg, eine gelungene Konfliktstrategie zu entwickeln. Streiten ist gut und wichtig, um zu wissen, wo die eigenen Grenzen liegen, und um zu lernen, wie man sich in Konfliktsituationen außerhalb des Zuhauses behauptet. Wer sich im geschützten Raum nicht ausprobieren darf, der lernt keine Strategien, auf die er zurückgreifen kann.

 

Geschwister & Teamarbeit

Gemeinsames Lachen und gemeinsame Ziele lassen aus Geschwistern ein Team werden. Beides kann schon beim Kuchenbacken oder bei einem Gesellschaftsspiel Eltern gegen Kinder gefördert werden. Deine Kinder haben besonders toll zusammengearbeitet? Dann zeige ihnen mit Worten, dass du es bemerkt hast. Benutze bewusst das Wort „Team“ in deiner Aussage und führe ihnen so vor Augen, dass das Ziel nur deshalb erreicht wurde, weil sie gemeinsam dafür verantwortlich waren. Strafen kommen in einem Team im Übrigen nicht vor – im Gegenteil.

 

Wir Eltern können also eine ganze Menge beeinflussen, wenn es um die Geschwisterbeziehung unserer Kinder geht, aber nicht alles. Vieles geschieht automatisch, manches war uns bisher nicht bewusst. Manchmal ist es auch einfach so, dass die Chemie zwischen den Kindern nicht stimmt. Es ist jedoch nie zu spät, unseren Kindern verständlich zu machen, dass die eigenen Geschwister vermutlich die Menschen sein werden, die uns die längste Zeit unseres Lebens begleiten.

Carolin Deutschmannn

 

Bildnachweis: iStock.com/Silivonochka; iStock.com/PeopleImages; iStock.com/Daisy-Daisy; iStock.com/fizkes; iStock.com/jacoblund

 

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