Bitte warten

Lernen mit Kopf und Körper

Dass Lernen mit möglichst vielen Sinnen die größten Erfolge bringt, ist mittlerweile bekannt. Dürfen die Kids das 1×1 zum Auswendiglernen mit Kreidestift an die Fensterscheibe kritzeln und ihr Tun kommentieren, dann nehmen sie die Ergebnisse nicht nur über die Augen, sondern auch über ihre Ohren und Feinmotorik wahr. Doch was passiert mit dem Wissen, wenn es im Kopf deines Kindes angekommen ist?

Anders als man meinen könnte, ist der Lernprozess damit noch nicht abgeschlossen. Im Gehirn deines Kindes müssen nun ausreichend Verbindungen vorhanden sein, die das Wissen von A nach B transportieren und letztendlich abspeichern. Um solche wichtigen Vernetzungen aufzubauen, gibt eine ganze Reihe von Übungen, die dein Kind spielerisch im Alltag einüben kann.

1. Stocksteiger

Hierfür braucht ihr eine Stange, die dein Kind mit ausgestreckten, nach unten hängenden Armen horizontal vor sich hält. Jetzt versucht es, mit den Füßen über den Stock zu steigen, ohne die Hände loszulassen. Gleiches erfolgt rückwärts. Wem das zu leicht erscheint, der wiederholt zeitgleich den aktuellen Lernstoff z. B. in Form einer Abfrage durch die Eltern oder spricht ihn vor sich hin. Diese Übung ist zudem enorm hilfreich für den Gleichgewichtssinn.

2. Der Klassiker: Jonglieren

Ihr benötigt zwei Jonglierbälle, die dein Kind leicht in der Hand halten kann. Jede Hand umfasst einen Ball. Achtet darauf, dass die Bälle gleichzeitig und ausschließlich nach oben, nicht aber über Kreuz, geworfen und wieder aufgefangen werden. Klappt das gut, kreuzt ihr die Hände, während die Bälle in der Luft sind und fangt den Ball mit der jeweils anderen Hand wieder auf. Vor dem nächsten Wurf gehen die Hände wieder in die Ausgangsposition.
Wollt ihr die Übung steigern, dann wechselt beim Kreuzen der Hände ab: Erst die rechte Hand nach oben, dann die linke.

3. Wandpreller

Dein Kind schnappt sich einen Softball in der Größe eines Fußballs und stellt sich im Abstand von ca. 1,5 Metern vor eine Wand. Nun wird der Ball gegen die Wand geworfen. Sobald dein Kind den Ball geworfen hat, dreht es sich einmal um sich selbst herum und versucht den Ball wieder zu fangen. Klappt die Linksdrehung genauso gut wie die Rechtsdrehung? Sobald die Übung sitzt, könnt ihr sie wieder um den aktuellen Lernstoff ergänzen. Willst du den Spaßfaktor erhöhen, dann lass dein Kind während der Drehung Tiere aufzählen, die bspw. mit „E“ beginnen oder Zungenbrecher aufsagen.

4. Wurfkick

Für diese Übung benötigt ihr zwei Bälle. Ein Ball wird mit dem Fuß zum Partner gekickt, während der zweite mit den Händen zugeworfen wird. Hierbei wird der weite Blick trainiert. Dein Kind muss nicht nur seine Füße, sondern auch die Hände koordinieren und mit den Augen beide Bälle im Blick haben.
Ist euch das nicht Herausforderung genug, dann stellt euch gegenseitig Rechenaufgaben.

5. Fädelparcours

Baut gemeinsam einen Parcours auf, den dein Kind zunächst vorwärts durchlaufen soll. Nun gibst du ihm einen Faden und eine Perle oder einen Knopf in die Hand. Während der Parcours beschritten wird, muss dein Kind den Faden durch das Loch fädeln.
Du kannst den Schwierigkeitsgrad steigern, indem dein Kind die Gegenstände in den Händen wechselt oder den Parcours rückwärts abläuft.


 

Bestenfalls wiederholt dein Kind jede Übung zehn Mal. Stellst du fest, dass es 7 von 10 Übungen erfolgreich meistern kann, dann erhöhst du den Schwierigkeitsgrad oder die Geschwindigkeit. Lass dein Kind während der Übung das 1×1 aufsagen, stelle ihm Fragen oder bindet zusätzlich die Hände bzw. Füße mit ein. Die Übungen zielen nicht auf Perfektion und letztendlich auf Automatisierung ab, sondern darauf, dem Gehirn deines Kindes neue Impulse zu geben. Neue Impulse lassen neue Verbindungen entstehen und vernetzen das Gehirn deines Kindes. Je mehr Verbindungen vorhanden sind, desto schneller kann das Gelernte reproduziert und verarbeitet werden.

Zu guter Letzt dürft ihr den Spaß natürlich nicht vergessen! Die Übungen klappen noch nicht so richtig? Dann lacht gemeinsam darüber. Lachen schüttet jede Menge Dopamin aus. DER Booster beim Lernen schlechthin.

Carolin Deutschmann


Fotos: © Carolin Deutschmann; iStock.com/RobynRoper

Ähnliche Beiträge

Familien-Lifehacks für die Hitzewelle

Das könnt ihr im Sommer tun, um die Hitze im Sommer besser auszuhalten.

Ist Lernen männlich oder weiblich?

So unterschiedlich wie wir Menschen sind, so individuell ist auch die Art und Weise,...

Geht es meinem Kind gut?

Psychische Probleme werden heute zum Glück nicht mehr verschwiegen, immer mehr Menschen suchen sich...

Ähnliche Beiträge

Kinderkrankheiten – kennt ihr alle?

Von Krankheit bleibt kein Kind verschont. Für Eltern gilt dann: bleibt ruhig, beobachtet euer Kind genau und entscheidet dann über die nächsten Schritte.

Letzten Beiträge

Newsletter


Jetzt anmelden und jeden Monat exklusive Tipps und Rabatte erhalten!

HIER ANMELDEN

Dies schließt sich in 0Sekunden