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Welcher Lerntyp ist dein Kind?

Beim Lernen unterstützen - aber richtig! Kennst du den Lerntyp deines Kindes, weißt du, mit welchem Sinn es am leichtesten lernt.

Du fragst dich manchmal, wie du dein Kind beim Lernen besser unterstützen kannst? Es gibt unzählige Lernmethoden und Tipps zum effizienteren Lernen. Was viele dabei außer Acht lassen, ist die Berücksichtigung des speziellen Lerntyps. Unsere Kinder sind beim Lernen verschiedenen Reizen ausgesetzt. Wir lernen nämlich vor allem durch die Nutzung unserer Sinnesorgane, also Sehen, Hören, Lesen und Fühlen. Je nach Lerntyp können bestimme Reize besser wirken als andere, d. h. dein Kind reagiert unterschiedlich auf gewisse Wahrnehmungen. Dabei gilt zu bedenken, dass es die Reinform eines Lerntyps praktisch gar nicht gibt, sondern es sind immer bestimmte Präferenzen, die man aufweist.

In der heutigen Wissenschaft gibt es insgesamt vier Lerntypen, die sich durchgesetzt haben: den visuellen Lerntyp, den auditiven Lerntyp, den kommunikativen Lerntyp und den motorischen Lerntyp. Sehen wir uns die einzelnen Typen einmal genauer an.

Der visuelle Lerntyp…

….lernt am besten durch die bildliche Veranschaulichung von Lernstoff. Skizzen, Mind-Maps und Diagramme helfen diesem Lerntyp bei der Speicherung von Informationen im Langzeitgedächtnis. Eines der typischen Lernwerkzeuge für den visuellen Lerntyp sind Karteikarten zum Lernen von Vokabeln. Das beliebteste Lernportal heißt YouTube. Durch ein Video versteht er den Stoff viel besser als durch einen Artikel auf Wikipedia.

Der auditive Lerntyp…

…nimmt Informationen am besten durch das Ohr auf. Das Lesen des Stoffs allein hilft dem auditiven Lerntyp nicht viel. Er muss im Unterricht oder in der Vorlesung das Thema schon einmal gehört haben, um sich daran zu erinnern. Auch das eigene laute Vorlesen des Stoffs hilft enorm bei der Speicherung der Informationen im Gehirn. Beim Lernen führen auditive Lerntypen gerne Selbstgespräche oder machen aus einem Thema einen Vortrag. Wichtig für diesen Lerntyp ist absolute Ruhe, sodass er sich auf seine eigene Stimme konzentrieren kann. Das Aufnehmen und Abspielen einer eigenen Lernkassette kann helfen.

Für den kommunikativen Lerntyp…

…ist der Austausch mit anderen Menschen sehr wichtig. Natürlich ist die Voraussetzung für ein Gespräch, dass man den Stoff bereits für sich aufgeschrieben, gelesen und grob verstanden hat. Das Gespräch selbst soll den Stoff dann vertiefen und bestimmte Lernlücken eliminieren. Typisch für diesen Lerntyp ist die Bildung von Lerngruppen. Während die anderen Lerntypen eher auf sich allein gestellt sind, versuchen die kommunikativen Lerntypen durch eine Diskussion mit anderen den Sachverhalt besser zu verstehen. Durch den Meinungsaustausch versuchen sie, gemeinsam zu einem Ergebnis zu kommen. Das gemeinsame Erarbeiten der Lösung ist für sie eine echte Lernleistung.

Den Lernprozess des motorischen Lerntyps…

…kann man mit den Worten „Learning by doing“ beschreiben. Häufig ist der Stoff an sich nicht zum „Handeln“ geeignet, wie beispielsweise beim Lernen von Vokabeln. Dann hilft es dem motorischen Lerntyp, wenn er Lernmaterialien zum Anfassen hat. Das können bei Vokabeln z. B. Scrabble-Steine sein. Diese Lerntypen lernen gerne, ähnlich wie kommunikative Lerntypen, in Gruppen. Jedoch versuchen sie durch Rollenspiele bestimmte Sachverhalte zu lösen. Typisch für sie sind beispielsweise Unternehmensspiele, Labore oder praktische Arbeiten.

Wie bereits erwähnt, gibt es die Reinform eines Lerntyps nicht. Daher ist es von besonderer Bedeutung, möglichst viele Reize miteinander zu kombinieren, um eine höhere Erinnerungsquote zu erzielen. Wird der Lernstoff nämlich nur gehört, kann man etwa 20 % davon auf Anhieb behalten. Wird der Stoff ausschließlich gesehen, sind es schon 30 %. Kombiniert man beide Sinnesreize miteinander, also Sehen und Hören, liegt die Erinnerungsquote bei 50 %. Diskutiert man dann noch zusätzlich über das Gelernte, werden schon ganze 70 % im Gehirn gespeichert. Und setzt man das Ganze dann auch noch selbst um, liegt man bei sagenhaften 90 % Erinnerungsquote.

Neben speziellen Tests, die den genauen Lerntyp bestimmen, kannst du bei deinem Kind auch darauf achten, mit welchen Reizen es sich am liebsten beim Lernen beschäftigt. Das ist bereits ein guter Hinweis auf seine Präferenzen.

Tobias Sievert

Bildnachweis: iStock-shironosov

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