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Warum wacht mein Baby nachts häufig auf?

Können Baby und Eltern endlich erholsam schlafen, wird das Familienleben viel leichter. Eine Schlafberatung kann wertvolle Tipps liefern.

Schlafentzug ist eine bekannte Foltermethode – und viele Eltern erfahren das am eigenen Leibe, wenn der Nachwuchs zu Hause einzieht. Nicht wenige Eltern machen die Erfahrung, dass das eigene Kind beim Nachtschlaf teilweise stündlich aufwacht, weint und nicht mehr alleine zurück in den Schlaf findet. Eine Babyschlaf-Beratung liefert wertvolle Tipps.

Welche Ursachen gibt es für unruhige Nächte?

Zunächst sei gesagt: In den ersten vier bis fünf Lebensmonaten ist es mehr oder weniger Zufall, wie viel und wie lange ein Säugling schläft. Denn ein Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt sich erst ab der 16.-18. Lebenswoche und auch der feste Schlafzyklus übernimmt dann erst eine entscheidende Rolle.
Es gibt also viele Babys, die in den ersten Lebensmonaten bereits einige Stunden am Stück schlafen können. Andere wiederum können das nicht und wachen sehr regelmäßig auf.
In diesen ersten Lebensmonaten ist das mehr als normal: Hier ist der beste Rat, sich auf die Bedürfnisse des Kindes einzustellen und ihm zu helfen, auf der Welt anzukommen. Mit viel Körpernähe, Kuscheln, regelmäßigen Mahlzeiten und allem, was sonst noch hilft, um das Baby zu beruhigen.

Sclafen Babies
Pixabay (c) PublicDomainPictures

Schlafverhalten der Babys ab fünf Monaten

Etwa ab dem fünften Monat beginnen die Babys zyklisch zu schlafen, das heißt sie durchlaufen einen Schlafzyklus von 30 bis 45 Minuten. Nach jedem Schlafzyklus erwachen sie unvollständig und prüfen die Situation: Fühle ich mich noch sicher? Kann ich entspannt weiterschlafen?

Auch wir Erwachsenen durchlaufen mehrere Schlafzyklen in der Nacht. Ein Schlafzyklus dauert bei erwachsenen Personen zwischen 90-120 Minuten. Und auch wir erwachen nach jedem Schlafzyklus einmal unvollständig – meist mit geschlossenen Augen – und prüfen unterbewusst die Situation. Sollten wir, wie beim Einschlafen, die warme Bettdecke spüren, die weiche Matratze und das gewohnte leise Schnarchen des Partners, so drehen wir uns vielleicht kurz auf die andere Seite und schlummern weiter. Wir fühlen uns sicher, da sich die Situation des Einschlafens nicht wirklich verändert hat.

Warum schläft mein Kind nicht?

Was passiert also bei einem Baby, wenn wir es beispielsweise im Arm einschlafen lassen und danach schlafend in das Bettchen legen?
Das Baby wacht nach 30-45 Minuten unvollständig auf und stellt fest, dass es nicht mehr auf dem Arm liegt, körpernah zu Mama oder Papa. Nicht alle – aber doch sehr viele Babys – können mit dieser Situation nicht gut umgehen. Ihnen fehlt noch die nötige Sicherheit, um trotz der veränderten Situation weiterzuschlafen.

Was bedeutet das in der Praxis: Sollte dein Baby oder Kleinkind immer mit einer bestimmten Gewohnheit in den Schlaf finden, können sich diese Gewohnheiten stark einprägen. Diese werden dann immer benötigt, um nach einem Schlafzyklus friedlich weiter schlafen zu können. Daher ist es ratsam, bereits ab dem 5. Monat die Einschlafsituationen möglichst flexibel zu gestalten und verschiedene Beruhigungsstrategien anzubieten. Das kann das Einschlafen auf dem Arm sein, oder zur Abwechslung das Einschlafen im Kinderwagen oder direkt im Bettchen mit Kuscheln und sanften Geräuschen.

schlafen Babies
Pixabay (c) ddimitrova

Ältere Babys und ihre Gewohnheiten

Sollte das Kind schon älter sein und haben sich über Monate hinweg bereits gewisse Gewohnheiten entwickelt, so kann man diese Schritt für Schritt auflösen, indem man diese sanft „ausschleicht“ und reduziert. Natürlich nur dann, wenn überhaupt ein Veränderungswunsch in Bezug auf das Schlafverhalten des Kindes besteht und die Eltern unter der Situation leiden!

Das „Ausschleichen“ kann über die schrittweise Reduktion von Bewegung realisiert werden oder das Vorziehen der Flaschen- oder Stillmahlzeit bis zu 10 Minuten vor dem Einschlafen. Je nachdem, welche Gewohnheit oder welche Gewohnheiten aktuell bestehen. Man verändert die Situation in kleinen Schritten so lange, bis eine möglichst selbstständige Einschlafsituation geschaffen wurde. Natürlich wird das Kind dabei immer begleitet – die altbekannten Methoden des „Schreien Lassens“ schädigen die Bindung und sollten niemals Anwendung finden!

Schlafcoach Tanja mit ihrem Baby

Eine Babyschlaf-Beratung kann helfen

Unsichere Eltern können sich für den Veränderungsprozess qualifizierte Unterstützung durch einen Schlafberaterin bzw. Schlafcoach einholen. Diese wird auch einen Blick auf die Tagesstruktur werfen. Gründe für nächtliches Erwachen sind Übermüdung am Tag oder aber auch fehlender Schlafdruck für die Nacht. Hier hilft ein Schlafprotokoll, welches 5 Tage lang geführt und dem Schlafcoach zur Verfügung gestellt wird. Dabei fallen bestimmte Muster auf und man kann eine klare Handlungsempfehlung für die Tagesstruktur aussprechen. In den meisten Fällen werden den Babys und Kleinkindern zu späte Schlafangebote gemacht, da die Müdigkeitsanzeichen nicht richtig gedeutet werden oder einfach nicht eindeutig sind. Ist ein Kind zu lange wach zwischen den Schläfchen, wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet. Dieses verhindert das Einschlafen bzw. erschwert den Einschlafprozess. Kinder wirken dann „total fit“ und „aufgedreht“ – ein Zeichen für eine zu späte Schlafenszeit. Diese Übermüdung hat oftmals negative Effekte auf die Nacht, beispielweise können längere Wachphasen auftreten.

Hier gehts zur Babyschlaf-Beratung: sleepinglittlepanda.de

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Bildnachweis: Pixabay & Tanja Schierlinger

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