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Durch logische Konsequenz den Familienalltag besser meistern

Anstatt mit „Wenn…, dann…“ zu drohen, ist es besser die Situation durch logische Konsequenz zu lösen...

Viele Eltern wissen, dass man anstatt Strafen zu verhängen besser logische Konsequenzen aufzeigen sollte. Die Theorie scheint soweit klar zu sein. Dennoch passiert es in stressigen Situationen immer wieder, dass die „Wenn…, dann…“ Keule hervorgezogen wird. Eigentlich klar, denn auch wenn wir erwachsen sind, so schaltet unser Gehirn in turbulenten Momenten noch immer in den Kampf- und Flucht-Modus. Dieser weiß sich meist nicht anders zu helfen als mit „Wenn…, dann…“ zu drohen. Hier sind also auch wir Eltern ein Opfer der Evolution.

Das Alltagsproblem

„Wenn du jetzt nicht zu mir kommst, dann darfst du heute Abend nicht zu Lena!“ „Wenn du jetzt in die Pfütze springst, dann können wir eben nicht mehr auf den Spielplatz!“ Sätze wie diese hören wir oft im Alltag – oder benutzen sie sogar selbst. Wer um die Problematik solcher Aussagen weiß, der ist einen Schritt weiter und sagt: „Wenn du jetzt in die Pfütze spingst, dann werden deine Füße nass und wir können nicht mehr auf den Spielplatz gehen.“ Ein kleiner, aber sehr bedeutender, Unterschied für das Logikverständnis eines Kindes.

Mal abgesehen davon, dass unsere Kinder aus reinem Reflex in die Pfütze springen (sie also selbst erstaunt sind wie schnell sie im Wasser stehen), hört sich das oben genannte Beispiel mit den nassen Füßen in ihren Ohren dennoch wie eine Strafe an.

Bild von Thorsten Frenzel auf Pixabay

So geht “Logische Konsequenz”

Aber wieso, wirst du dich nun fragen. Wir hoffen, dass wir unsere Kinder durch die Schilderung logischer Konsequenzen dazu bewegen können, das zu tun, was wir Eltern für gutheißen. Logische Konsequenzen bedeutet aber noch mehr, als ihnen aufzuzeigen, dass die Füße nass werden, wenn sie in die Pfütze springen. Es bedeutet auch dann für sie da zu sein, wenn das Vorhergesagte eintritt. Nicht mit Kommentaren wie „Das hab` ich dir doch gleich gesagt“ oder „Das hast du jetzt davon“, sondern bestenfalls in Form von einem Paar frischen Socken, die du aus der Tasche zauberst und, wenn möglich, ohne bösen Kommentar wechselst.

Kinder lernen durch Erfahrung, nicht durch Erzählungen, Verbote oder Drohungen. Wer möchte, dass sein Kind die Konsequenzen seines Handelns tragen kann, der muss ihm auch den Raum geben Fehler zu machen. Nasse Socken wären in diesem Fall ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Je nach Entwicklungsstand und Alter des Kindes, müssen wir Eltern uns davon frei machen, die Verantwortung für das Handeln unserer Kinder komplett in deren Hände zu legen. Wenn dein 4-jähriges Kind in die Pfütze springt, obwohl du vorher die Warnung ausgesprochen hast, dann weil der Reflex und die Freude darüber einfach zu mächtig sind, als dass es dies stoppen könnte. Wenn dein Kind nicht macht, worum du es bittest, dann handelt es in den wenigsten Fällen gegen dich, sondern für sich. Das zu verinnerlichen ist für alle Beteiligten eine große Erleichterung.

Bild von Dana auf Pixabay

Logische Konsequenz im Schulalltag

Übertragen wir diesen Sachverhalt nun auf einen Schüler, der aufgrund mangelnder Vorbereitung die Geographie Arbeit verhauen hat, wäre diese Vorgehensweise zielführend: Dein Kind weiß, dass Noten in unserer Gesellschaft wichtig sind, jedoch nichts über seinen persönlichen Wert aussagen. Schlechte Noten sind daher manchmal hinderlich, aber kein Drama. Nicht nur du bist enttäuscht von der Leistung deines Kindes, dein Kind ebenso. Anstatt langer Predigten, die in diesem Moment eh kein Gehör finden, nimmst du dein Kind zunächst in den Arm. Sag ihm wie du dich fühlst und fasse in Worte, wie es ihm wahrscheinlich geht. Bitte es bis zum Zeitpunkt x um einen Vorschlag, wie es beim nächsten Mal besser laufen kann. Nun übernimmst du wieder die Verantwortung für die Situation, in dem du dein Kind bei der Umsetzung seines Vorschlags unterstützt. So lernt dein Kind, dass eine schlechte Note folgende Konsequenzen hat:

  1. Du liebst es auch mit schlechten Noten!
  2. Es soll selbst nach einer Lösung für das Problem suchen, du bist sein Berater.
  3. Du nimmst die Entscheidung ernst und glaubst an seine Problemlösungskompetenz.
  4. Es kann auf deine Unterstützung zählen, auch wenn es mal nicht so läuft.
  5. Dein Kind kann durch seinen Einsatz etwas dafür tun, dass es besser wird (Stichwort: Selbstwirksamkeit).
  6. Wenn wieder ein Problem kommt, so hat es die notwendige Herangehensweise gelernt und weiß sich selbst zu helfen.

… und das sind völlig andere Konsequenzen als: „Tja, die schlechte Note ist jetzt eben die logische Konsequenz, weil du nicht gelernt hast!“ Basta.

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Beitragsbild: Bild von Arek Socha auf Pixabay

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